Die ersten Träger des Ars legendi-Fakultätenpreises für exzellente Lehre in der Medizin sind Peter Dieter von der Technischen Universität Dresden und Jürgen Schäfer von der Philipps-Universität Marburg.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Medizinische Fakultätentag (MFT) vergeben im Juni 2010 den mit 30.000 Euro dotierten Preis damit an einen Biologen und einen Internisten.
„Theorie und Praxis müssen im Medizinstudium in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Hierfür stehen die Preisträger aus Vorklinik und Klinik. Beide Preisträger sind in der Forschung verankert und setzten sich mit herausragendem Engagement für die Lehre auch über ihre Standorte hinaus ein”, erklärt MFT-Präsident Dieter Bitter-Suermann. „Insgesamt war die Qualität der 34 eingegangenen Bewerbungen und Nominierungen außergewöhnlich hoch”, lobt Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes: “Ich freue mich, dass der medizin-spezifische Lehrpreis hilft, einen so fruchtbaren Boden zu erschließen. Die Preisträger tragen mit ihren Arbeiten zur nachhaltigen Verbesserungen der Lehre in Deutschland bei.”
Bei den Preisträgern handelt es sich um Persönlichkeiten mit sehr hoher sozialer Kompetenz, die sich durch besondere Kreativität und Menschlichkeit gleichermaßen aus-zeichnen: Peter Dieter hat die Jury durch seine vielfältigen Projekte beeindruckt, die sie als anerkennungswürdiges „Lebenswerk” bewertet. So ist er maßgeblich an der Entwicklung des studentenfreundlichen Dresdner Reformcurriculums beteiligt gewesen. Darüber hinaus baute Peter Dieter zahlreiche globale Partnerschaften für die hochschulmedizinische Lehre auf. Durch eigene Veröffentlichungen hat der Preisträger die internationale Entwicklung der Lehre bereichert. Innerhalb Deutschlands setzt er sich seit Jahren für vergleichende Erhebungen zur Lehre im Rahmen der Landkarte Hochschulmedizin ein. Aktuell kämpft der Naturwissen-schaftler für bessere Rahmenbedingungen bei Staatsexamensprüfungen in der Medizin.
Jürgen Schäfer steht mit Begeisterung für den Einsatz neuer Medien in der klinischen Ärzte-ausbildung als Instrument für fächerübergreifende Lehre. Er selbst setzt sich als Kardiologe, Endokrinologe und Intensivmediziner für eine stärkere Vernetzung der Inneren Medizin ein. Sein in den Medien viel beachtetes Seminar mit dem Titel „Dr. House - oder: Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt” benutzt eine bekannte Fernsehserie als „Türöffner”, um Studenten der höheren klinischen Fachsemester zu erreichen. Dabei dienen die in der Dr. House-Serie recht theatralisch dargestellten Krankheitsbilder in idealer Weise als Steilvor-lage zur wissenschaftlich korrekten Auseinandersetzung mit zum Teil seltenen Er-krankungen. Jürgen Schäfter legt bei den Fällen, die er anhand der Fernsehserie heraus-arbeitet, Wert auf fachübergreifende Team-Arbeit und eine integre Arztpersönlichkeit. Seine Arbeit hat Projekte in Gang gesetzt, die über den Standort Marburg hinaus wirken. Die öffentliche Resonanz ist so gewaltig, dass sie Grundlage für darauf aufbauende weitere Ko-operationen im Sinne von Public-Private-Partnerships in der hochschulmedizinischen Lehre sein werden. Aktuell tritt er für eine „Nationale Mediensammlung Medizin” ein.
In Ergänzung zum „Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre“, den der Stifterverband auf Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz jährlich in einer anderen Disziplin verleiht, richtet sich der von MFT und Stifterverband ausgeschriebene Preis ausschließlich an herausragende und innovative Leistungen an Medizinischen Fakultäten. Die Preisträger erhalten
ihre Auszeichnungen auf der festlichen Abendveranstaltung des 71. Ordentlichen
Medizinischen Fakultätentages am 3. Juni 2010 in Hannover.
Ansprechpartner:
Verena Wirwohl
MFT – Medizinischer Fakultätentag
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
Tel.: 030/6449 8559 -15
E-Mail: wirwohl@mft-online.de
Michael Sonnabend
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Barkhovenallee 1, 45239 Essen
Tel.: 0201/8401-181
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de
Übernahme honorarfrei, Beleg erbeten