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Berlin, den 27. Juni 2013  PDF Dokument Übersicht
Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin 2013

Der mit 10.000 Euro dotierte Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin 2013 geht an Frau Dr. Alessandra Moretti, vom Klinikum rechts der Isar der TU München.

Mit dem auch in diesem Jahr von Roche Diagnostics Deutschland gestifteten Innovationspreis zeichnet die Deutsche Hochschulmedizin eine Forschungsarbeit aus, deren Ergebnisse die Labortestung von Arzneimitteln gegen den plötzlichen Herztod von Patienten mit dem Long-QT Syndrom (schwere Herzrhythmusstörungen) ermöglichen.

Ihre Publikation mit dem Titel „Patient-specific induced pluripotent stem cell models for long-QT syndrome“ wurde in der Zeitschrift New England Journal of Medicine (2010; 363:1397-1409) veröffentlicht. Der Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin e.V. in Zusammenarbeit mit dem AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) wird am Freitag, den 28. Juni im Rahmen des Innovationskongresses 2013 verliehen.

Mit der Vergabe des Innovationspreises zeichnet die Deutsche Hochschulmedizin Nachwuchswissenschaftlerinnen oder Nachwuchswissenschaftler aus und unterstützt ihre Arbeit. Damit wird die Medizinische Forschung in Deutschland gestärkt.

Begründung der Preisvergabe an Frau Dr. Moretti:

Angeborene Verlängerungen der QT-Zeit im EKG (Long-QT Syndrom) gehen mit Anfällen von Herzrhythmusstörungen einher, wodurch es zum plötzlichen Herztod kommen kann. In der Studie ist es gelungen, durch Umprogrammierung aus menschlichen Bindegewebszellen von Patienten mit Long-QT Syndrom Patienten-spezifische Stammzellen zu gewinnen. Diese pluripotenten Zellen behielten den Genotyp des Long-QT Syndroms und konnten mit Hilfe eines speziellen Versuchsprogramms in Herzmuskelzellen ausdifferenzieren. Die so generierten Herzmuskelzellen waren im Vergleich zu Herzmuskelzellen von Gesunden empfindlicher gegenüber Stresshormonen. Die erhöhte Empfindlichkeit konnte durch Arzneimittel reduziert werden

Frau Dr. Alessandra Moretti studierte in Padua Chemie und Pharmazie. Sie promovierte 1997 an der dortigen Universität zum Dr. rer. nat. Es folgten Tätigkeiten als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Biomedizin der Universität Padua, an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München, am Institut für Molekulare Medizin der Universität von Kalifornien in San Diego und am Kardiovaskulären Forschungszentrum der Harvard Medical School in Boston. Seit 2006 leitet Frau Dr. Moretti an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München die Arbeitsgruppe Molekulare und Zelluläre Kardiologie.

Auswahlkriterien:

Eingereicht wurden 20 Bewerbungen, Den Bewerbungen lagen eine Publikation, zum Teil mit zusätzlichen ergänzenden Arbeiten, zugrunde. Bei der Auswahl wurden folgende Kriterien angewendet:

  • Interessante neue Fragestellung
  • Adäquate Untersuchungsmethodik
  • Klare, die Fragestellung beantwortende Ergebnisse
  • Überzeugende Interpretation der Resultate im Kontext der Fachliteratur
  • Innovative Aspekte der Methodik und/oder der Ergebnisse
  • Publikation in einer angesehenen Zeitschrift

Kontakt

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